Zahn-Organ-Beziehung: Wie sich kranke Zähne auf den Körper auswirken Hätten Sie gewusst, wie sehr die Gesundheit von Ihrem Gebiss abhängt?

Umgekehrt können Zahnschmerzen auch die Symptome einer anderen Erkrankung sein. Wer einfach nicht den Grund für sein Unwohlsein findet, sollte deshalb seine Suche außerhalb der Mundhöhle erweitern.

Die Zahn-Organ-Beziehungen

Zahn-Organ-Beziehung
© Siemens-Betriebskrankenkasse


Jeder Zahn steht über Nerven und Blutgefäße mit einem Organ in Verbindung. Und weil alle Körperteile und Organe ein Zusammenspiel bilden, gehören die Zähne ebenfalls zu dem Kreislauf. Sie spiegeln sogar den Zustand der inneren Organe wieder. Wie die Gesundheit von unseren Beißerchen abhängt und wie die Wechselbeziehung genau aufgebaut ist, erklären wir hier:

Weisheitszähne
In Wechselbeziehung mit: Herz, Dünndarm, Kreislauf und seelischem Befinden.
Bei Platzmangel können die Weisheitszähne ebenfalls auf den fünften Hirnnerv (Trigeminusnerv) drücken und dadurch Schmerzen auslösen.  


Backenzähne

In Wechselbeziehung mit: Dickdarm, Magen, Milz, Zwölffingerdarm, Bauchspeicheldrüse und Lunge.
Bei Verdauungsbeschwerden können also die kleinen und großen Backenzähne verantwortlich sein.

Eckzähne
In Wechselbeziehung mit: Leber, Gallenblase, Magen und Auge.
Sind die Eckzähne angegriffen, kann es besonders Probleme mit Leber und Gallenblase geben.

Schneidezähne
In Wechselbeziehung mit: Niere, Blase und Schilddrüse.
Wenn die vorderen Schneidezähne entzündet sind, können Blasen- und Nierenentzündungen die Folgen sein. Die seitlichen Schneidezähne haben, wie die Eckzähne auch, Einfluss auf Leber und Galle.

Zahn-Organ-Beziehung
© Liza Litsch/pixelio.de


Brücken, Kronen und Füllungen
Wenn diese Extra-Maßnahmen nicht richtig sitzen, hat das weitreichende Konsequenzen. Der Unterkiefer versucht den schiefen Biss auszugleichen und geht in eine Fehlstellung. Dadurch entstehen Verspannungen der Nacken-, Rücken- und Beckenmuskulatur, die die Stabilität des kompletten Skeletts verändern. Im schlimmsten Fall kommt es zum Bandscheibenvorfall. Weitere unangenehme Begleiterscheinungen bei schlecht angepassten Brücken & Co. sind Migräne oder Tinitus.

Unterkiefer

Das Gebiss steht über die Halswirbelsäule bis hin zu den Füßen in einer Verbindung. Ist der Unterkiefer bei einer Zahnfehlstellung zu weit nach hinten geneigt, droht eine Verformung der Halswirbel- und Lendenwirbelsäule. Weicht der Unterkiefer zu einer Seite ab, steht dies oft in einem Zusammenhang mit einem Beckenschiefstand, der eine unterschiedliche Beinlänge simuliert. Somit werden die Fersen und Fußsohlen falsch belastet.

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Fehlender Zahn
Werden Zähne entfernt, verändert sich auch der Mundraum. Dadurch kann sich der Nasenraum schlechter entwickeln, die Nasenatmung wird eingeschränkt und die Brustraumentwicklung lässt ebenfalls nach, weil das Zwerchfell nicht intensiv genug aktiviert wird.  

Paradontitis
Bei dieser bakteriell bedingten Entzündung des Zahnbetts müssen vor allem Schwangere, Ältere und Diabetiker achtsam sein. Neben den Schäden an Zahn und Zahnfleisch sind auch weitere gesundheitliche Folgen möglich. Das Risiko für Herz- und Gefäßbeschwerden und chronisch-entzündliche Gelenkerkrankungen wird größer. Durch die Entzündung der Zahnfleischtaschen steigt auch der Blutzuckerspiegel, weshalb Diabetiker besonders gewarnt sein müssen. Bei älteren Menschen mit einem schwachen Immunsystem können die Bakterien, die in die Lunge gelangen, eine Lungenentzündung oder eine chronische Bronchitis auslösen. Extreme Vorsicht ist ebenfalls bei Schwangeren geboten, denn bakterielle Infektionen gehören zu den häufigsten Ursachen einer Fehlgeburt.

(Quelle: Siemens-Betriebskrankenkasse, Bundesverband der naturheilkundlich tätigen Zahnärzte)

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