Hilfe, Blasenentzündung: Ursachen und Abhilfe

Ein unangenehmes Frauenleiden

Es brennt, es ziept und Sie könnten andauernd zur Toilette rennen: Die Blasenentzündung ist da! Wenn Sie zum Arzt gehen, wird er Ihnen in den meisten Fällen Antibiotika verschreiben. Damit hat sich die Entzündung schnell erledigt, kehrt aber oft genauso schnell zurück. Deshalb ist es in vielen Fällen sinnvoller, vorbeugend den natürlichen Weg zu gehen und die Ursachen abzuschalten.

Woran erkennt man eine Blasenentzündung?

Blasenentzündung: Ursachen und Hilfe
© Udo Kröner/Shutterstock


Wenn Sie plötzlich mit einem lästigen und ständigen Harndrang zu kämpfen haben, der auch anhält, wenn Sie gerade auf der Toilette waren, dann haben Sie es höchstwahrscheinlich mit einer Blasenentzündung zu tun. Beim häufigen Wasserlassen, das dann meist nur noch tröpfchenweise geschieht, weil die Blase eigentlich leer ist, verspüren Sie ein unangenehmes Brennen. Wenn die Blasenentzündung unbehandelt bleibt und weiter fortschreitet, dann macht sich das Brennen permanent bemerkbar und zusätzlich können Bauchschmerzen, Krämpfe, Übelkeit und Blut im Urin die Sache schlimmer machen.

Schuld an Blasenentzündungen sind Bakterien oder Pilze

Wen können Sie für Ihre Beschwerden eigentlich verantwortlich machen, wenn es so weit ist? Harnwegsinfekte werden meisten von Bakterien manchmal aber auch von Pilzen verursacht. Die Herkunft dieser Keime mag Sie überraschen: Sie stammen häufig aus Ihrer eigenen Darm- oder Scheidenflora, gelangen von dort in die Harnröhre und wandern in die Blase. Sobald die Blase den Angriff der Bakterien bemerkt, schwillt sie an und entzündet sich. Je stärker diese Entzündung wird, desto gereizter und schwächer wird die Blasenschleimhaut, bis es schließlich sogar zu Blutungen kommt.

Schwache Abwehrkräfte begünstigen Blasenentzündungen

Aber wie kann es denn bitte sein, dass wir uns quasi selbst solche Beschwerden einbrocken? Natürlich hat ein gesunder Körper eigentlich genügend Schutzmechanismen, um die fiesen Keime von den Harnwegen und damit auch der Blase fernzuhalten. Nur, wenn diese Schutzmechanismen in irgendeiner Weise gestört sind, haben die unerwünschten Bakterien die Chance die Schleimhäute Ihrer Harnröhre und der Blase zu besiedeln. Das Problem sind also gar nicht die Bakterien, sondern eigentlich Ihre geschwächten körpereigenen Abwehrkräfte.

Komplikationen durch eine Blasenentzündung

Blasenentzündung: Ursachen und Hilfe
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In den allermeisten Fällen heilt eine Blasenentzündung von alleine aus, wenn Sie viel trinken, den Unterbauch warm halten und sich etwas Ruhe gönnen.

Wird die Blasenentzündung allerdings nicht sorgfältig ausgeheilt, kann sie chronisch werden weiter Probleme verursachen. Wenn die Bakterien sich nicht mit der Blase zufrieden geben, sondern über die Harnleiter weiter in Richtung Nieren wandern, kann es zu einer schmerzhaften Nierenbeckenentzündung kommen.

Hier besteht nun die Gefahr, dass sich die Bakterien über den Blutkreislauf im gesamten Organismus verbreiten und eine Blutvergiftung mit Fieber und im Extremfall ein tödliches Organversagen verursachen. Aufgrund dieser möglichen Komplikationen, die aber keinesfalls die Regel sind, verschreiben Ärzte fast schon reflexartig Antibiotika. Diese lassen die Blasenentzündungen dann auch tatsächlich innerhalb von nur wenigen Stunden verschwinden.

Wiederholte Blasenentzündung

Die Blasentzündung, die mit den Antibiotika so schön schnell geheilt war, kann schon nach wenigen Wochen ein unangenehmes Comeback feiern. Wenn Ihnen das dreimal innerhalb eines Jahres passiert, dann leiden Sie an wiederkehrenden Harnwegsinfekten. Damit sind Sie nicht allein, denn immerhin knapp die Hälfte der Patientinnen mit Harnwegsinfekten muss sich innerhalb desselben Jahres mit einer weiteren Blasenentzündung herumschlagen. Es gibt sogar nicht gerade wenige Frauen, die sich mindestens einmal im Monat mit diesen Beschwerden auseinandersetzen müssen.

Gestörte Scheidenflora

Antibiotika sind ja hilfreich, aber leider auch nicht besonders wählerisch. Sie töten nicht nur die unerwünschten Bakterien in den Harnwegen ab, sondern gleich auch die Scheiden- und die Darmflora und das ist auch schon die Krux: Eine intakte Darmflora ist das A und O für ein funktionierendes Immunsystem und ist das erst einmal geschwächt, steht wiederholten Blasenentzündungen Tür und Tor offen. Bei Frauen ist auch der Zustand der Scheidenflora ein wichtiger Punkt in Sachen Anfälligkeit für Harnwegsinfekte.

Ist die Scheidenflora in gesundem Zustand, haben pathogene Keime keine Chance sich dort anzusiedeln und so werden auch die Infektionsrisiken der Blase verringert: Schädliche Bakterien entwickeln sich nämlich gern in der Scheide und gelangen von dort in die Harnwege. Das passiert häufig durch die schönste Nebensache der Welt.

Blasenentzündungen nach Sex

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Es ist ganz schön gemein, aber zwischen Sex und Blasenentzündungen herrscht ein unglücklicher Zusammenhang: Studien sind zu dem Ergebnis gekommen, dass sich in den ersten zwei Tagen nach dem Schäferstündchen das Risiko für eine Blasenentzündung um das Sechzigfache erhöht. Dabei ist es übrigens egal, ob Sie ein Kondom benutzt haben oder nicht. Die Bakterien gelangen durch die sexuelle Aktivität aus dem Darm und der Scheide in die Harnröhre und führen dort im ungünstigen Fall zur Entzündung.

Sie können das Risiko allerdings durch ein paar Maßnahmen vermindern. Hilfreich ist der Gang zur Toilette nach dem Sex. Es ist zwar nicht sonderlich romantisch, aber wenn Sie Ihre Blase entleeren, spülen Sie die Harnwege. Trinken Sie im Anschluss auch ein paar große Gläser Wasser. Steigen Sie vom Analverkehr auf keinen Fall auf die vaginalen Penetrationen um, ohne sich dazwischen gründlich zu reinigen. Anfällige Frauen sollten den Einsatz von Spermiziden, also Gels, Cremes oder Zäpfchen, die Spermien abtöten, vermeiden, da sie das Risiko einer Blasenentzündung erhöhen können.

Blasenentzündungen behandeln und vorbeugen

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Wenn die Blasenentzündung erstmal da ist, müssen Sie viel trinken, bis zu drei Liter stilles Wasser und Blasentee pro Tag. Das spült Harnwege und Blase und verringert die Konzentration der schädlichen Bakterien und ist deshalb auch zur Vorsorge ideal. Halten Sie Ihren Unterbauch und Ihre Füße warm und gönnen Sie sich viel Ruhe und uneingeschränkten Zugang zur Toilette.

Erst, wenn die Blasenentzündung auch nach 3 Tagen nicht merklich besser wird, oder Sie Schmerzen in der Nierengegend bemerken, müssen Sie zum Arzt und notfalls auch auf ein Antibiotikum zurückgreifen. Eine Alternative ist hier ein natürliches Antibiotikum wie Kolloidales Silber oder sogar pflanzliche Antibiotika wie Oregano, Thymian, Kanadische Gelbwurzel, Berberitze, Meerrettich und Kapuzinerkresse. Es gibt Präparate aus diesen Pflanzen, die Sie zur Vorsorge einnehmen können.

Wenn Sie unter häufigen Blasenentzündungen leiden, können Ihnen Preiselbeer- und Cranberry-Saft helfen. Trinken Sie täglich ein großes Glas verdünnt mit Wasser, und lassen Sie Substanzen wirken, die die Blaseninnenwand glätten und geschmeidig machen und es schädlichen Bakterien so schwer machen, sich anzuheften.

Reduzieren Sie Ihren Zuckerkonsum! Das klingt grausam, aber zuckerhaltige Speisen und Getränke dienen den schädlichen Bakterien als Nahrung und können so eine Blasenentzündung begünstigen und sogar verschlimmern.

Regenieren Sie Ihre Darm- und Scheidenflora! Für die Darmreinigung eignen sich Ballaststoffe, sanfte Abführmittel, Flohsamenschalen und Öle wie Leinöl und Sonnenblumenöl. Der Scheidenflora tun Milchsäurekuren sehr gut, die es in Gel- und Zäpfchenform gibt.

Mit diesem Wissen und unseren Tipps sollten Sie eine Blasenentzündung gut überstehen und neuen Entzündungen vorbeugen können.

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