Der Tinder-Wahnsinn – Fluch oder Segen? Alle Infos zur Dating-App

Das bietet Tinder

Infos zur Dating-App Tinder


Tinder befindet sich im Bereich der Dating-Apps seit nunmehr zwei Jahren auf dem Vormarsch und wird auch in Deutschland immer beliebter. Die App richtet sich hauptsächlich an Menschen zwischen 18 und 35 Jahren und bearbeitet somit einen ähnlichen Markt wie zum Beispiel Lovoo oder Badoo. Die App ist sowohl für Android- als auch iOS-Geräte verfügbar, ist also hypothetisch für die meisten Nutzer verfügbar.

Grundsätzlich ist die App schnell beschrieben – nach dem Download kann der Nutzer ein eigenes Profil anlegen, begrenzt auf 500 Zeichen und den Upload von maximal sechs Fotos. Viel Raum zur realistischen Selbstdarstellung bleibt da nicht, aber das strebt die kleine Dating-App ja auch gar nicht an. Ausgiebige Matching Test-Ergebnisse oder Profile, die inhaltlich fast schon mit einer Biografie mithalten können, sind das Steckenpferd etablierter, klassischer Online-Singlebörsen, die im Vergleich zu Tinder fast schon konservativ daherkommen.

Effiziente Date-Vermittlung?

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Die Auswahl eines geeigneten Dates bei Tinder passt dabei nur allzu gut in unsere schnelllebige und vermeintlich oberflächliche Zeit. Ein paar Bilder, dann entscheidet der Wisch nach links oder rechts ob der oder die Betrachtete als attraktiv eingestuft wird – falls nicht, verschwindet das potenzielle Date (vorerst) im Tinder-Nirvana. Nur die persönliche Einstufung reicht allerdings noch nicht – auch das als interessant bewertete Gegenüber muss einen selbst erst mal positiv bewerten, bevor ein Kontakt hergestellt wird.

Selbst Körbe wirken bei Tinder aber nicht ganz so niederschmetternd – schon nach wenigen Minuten hat man so viele andere Nutzer nach rechts oder links gewischt, da sind die vorherigen Favoriten schon wieder fast vergessen. Interessant ist in diesem Kontext auch eine Statistik des Marktforschers Paragon Poll, laut dem nur etwa 20% der Tinder-Nutzer tatsächlich ein Date mit einer Person hatten, auf die sie durch die App aufmerksam geworden seien. Das ist keine besonders beeindruckende Quote, besonders im Vergleich mit anderen Onlinedating-Portalen.

Aber woran liegt es? Sind es seltene Übereinstimmungen von gegenseitiger Anziehung? Oder eine gesunde Portion Misstrauen? Vielleicht sehen viele die App aber auch nur als kurzweilige Unterhaltung, die sich gar nicht eignet, um wirklich ernstgemeinte Dates auszumachen, sondern vielmehr als Pausenfüller dient – in schneller Abfolge werden die unterschiedlichsten Menschen präsentiert, vor anderen Hintergründen, mal allein, mal auf Gruppenfotos. Das an sich ist schon interessant genug.

Verknüpfung mit Facebook

Nicht ganz unerheblich ist natürlich auch, dass Tinder auf das Facebook-Konto angemeldeter Nutzer zurückgreift. Abgeglichen werden dabei der geografische Standort, die Anzahl der Freunde und die gemeinsamen Interessen zweier Tinder-User. Die potenzielle Anziehungskraft der beiden lässt sich daraus zwar nicht erschließen, ist diese aber gegeben, steht einem geografisch unkomplizierten Treffen mit genügend Gesprächsstoff nichts mehr im Wege.

Ärgerliche Hindernisse

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Etwas ad absurdum geführt wird der ursprüngliche Zweck von Tinder allerdings leider auch, glaubt man der Vielzahl unangenehmer Berichte aus dem eigenen Bekanntenkreis oder denen, die in den Weiten des Internets umherschwirren. Zum einen machen es sich manche Nutzer zur Aufgabe, auf Tinderjagd zu gehen, also möglichst viel positives Feedback zu sammeln, ohne überhaupt Interesse an einem tatsächlichen Date zu haben.

Zum anderen, und dieses Problem geht in die genau entgegengesetzte Richtung, lädt Tinder natürlich auch solche Individuen geradezu ein, die auf schnelle Sex-Dates aus sind. Bei den Empfehlungen durch Tinder ist die geografische Nähe gegeben, Nachrichten sind schnell ausgetauscht, der Aufwand ist dementsprechend gering, die Versuchung dagegen umso größer.

Ernsthaft interessierte Nutzer müssen sich also gleich drei Hemmnissen auf dem Weg zu einem realen Date erwehren: generell desinteressierten Nutzern, solche, die Tinder als eine Form des Punktejagd-Spiels gebrauchen und wieder andere, die einfach nur auf das Eine aus sind. Ein langer Atem ist da definitiv eine Grundvoraussetzung.

Seriöse Singlebörsen versprechen mehr Erfolg

Zusammenfassend dürfte der Tinder-Hype ziemlich übertrieben sein. Wie man tatsächlich zu der App steht, hängt von der eigenen Persönlichkeit und den Erwartungen ab, die man an sie stellt. Für eine ernsthafte Partnersuche gibt es sicherlich bessere und verlässlichere Optionen. Online gibt es sehr viele Vergleichstests, die die einzelnen etablierten Portale unter die Lupe nehmen sowie detailliert beschreiben und bewerten. Unter anderem bietet Netzsieger.de eine große Auswahl adäquater Produkttests. Sollten euch seriöse Singlebörsen zu aufwendig und anstrengend sein, ist der Tinder wohl die einfachere und kurzlebigere Variante.

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