Low Carb auf Indisch

Low Carb – Ernährung, die Spaß macht

Low Carb Indisch
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Diäten haben eine kurze Halbwertzeit und machen schlechte Laune. Das ist mittlerweile kein Geheimnis mehr. Doch wer es schafft, seine Ernährung langfristig neu zu gestalten, kann genießen und dennoch ein normales Gewicht halten. Eine der vielen Möglichkeiten hierzu bietet Low Carb. Doch für wen eignet sich diese Ernährungsweise mit Verzicht auf Kohlenhydraten eigentlich? Welche Vorteile und Nachteile schlummern in ihr? Zu Beginn ist es wichtig, darauf zu achten, sich ausschließlich damit zu beschäftigen, was in der neuen Ernährungsweise gegessen werden darf. Nebensächlich sollten zunächst die Dinge sein, die nicht mehr gegessen werden sollten. Außerdem muss Low Carb unbedingt in den eigenen Termin-und Tagesplan passen. Wer vorher viele Zwischenmahlzeiten gebraucht hat, sollte nun darauf achten, so genanntes Powerfood als Zwischenmahlzeit bereitliegen zu haben. Damit sind Snacks aus vitamin- und mineralstoffreicher Kost gemeint, die zwar einen geringen Kohlenhydratanteil haben, sich dennoch aber positiv auf die Fettverbrennung auswirken. Low Carb baut auf drei Mahlzeiten am Tag auf laut folgender Seite. Wer es schafft, sollte ganz auf Zwischenmahlzeiten verzichten, die führen nur zu einem Stau der Nähstoffe im Blut. Darüber hinaus werden alle nicht zu verwertenden Nährstoffe als Fett eingelagert. Zudem ist die Insulinausschüttung sehr hoch. Wer 5 Stunden Pause zwischen den Mahlzeiten einhalten kann, lässt seinem Körper auch die nötige Ruhe zum Verdauen. Gerade am Anfang hilft es auch, sich mit anderen Low Carb Essern auszutauschen. Viel Flüssigkeit ist essentiell, da die gelösten Fette besser und schneller abgebaut werden können. Der Energiegrundumsatz erhöht sich in der Folge. Ideal sind 2,5 Liter Wasser oder Tee pro Tag. Low Carbler verstehen sich nicht als Diättreibende, denn sie stellen ihre Ernährung radikal und langfristig um. In der Eingewöhnungsphase fällt die neue Ernährungsweise vielen Low Carblern schwer. Ein guter Wochenplan hilft, diese ersten Tage gut zu überstehen.

Wie Low Carb genau wirkt

Carbs sind im Englischen die Kohlenhydrate, somit wird bei einer Low Carb Ernährung darauf geachtet, möglichst wenig Kohlenhydrate zu essen. Die sind die Energieträger des menschlichen Organismus und bestehen aus Zuckermolekülen. Der Körper verwandelt sie in Glukose, den Brennstoff für das Gehirn, die Muskeln und die Nerven. Wenn nicht mehr genug Kohlenhydrate über die Nahrung aufgenommen werden, wie dies bei Low Carb der Fall ist, stellt sich der Körper um. Er erzeugt zunächst Fettreserven, die genutzt werden, um auf alternative Weise als Energielieferanten zu fungieren. Damit kommt es automatisch zur Gewichtsreduktion.

Vorteile der Low Carb Ernährung

Ein großer Vorteil der Low Carb Ernährung liegt in der schnellen Gewichtsabnahme. Die Kohlenhydrate werden mit einer eiweißreichen und fettreichen Ernährung ausgeglichen und diese Stoffe sättigen einfach besser. Zudem wird der Blutzuckerspiegel niedrig gehalten. Heißhungerattacken sind damit eher eine Seltenheit. Für die Verarbeitung von Eiweiß benötigt der menschliche Stoffwechsel mehr Energie als für die Verarbeitung von Kohlenhydraten. Bei der Low Carb Ernährung wird somit bei Aufnahme gleicher Kalorienmenge weniger angelagert.

Low Carb in der indischen Küche

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Lange war die indische Küche als zu ballaststoffhaltig verschrien, doch neuste Erkenntnisse zeigen, dass sie sich, gerade wegen der ungewöhnlichen Gewürze, ausgezeichnet in ein Ernährungsprogramm wie Low Carb integrieren lässt. Low Carb muss nicht länger langweilig und ungewürzt schmecken – mit Curcurma und Chillies macht die Ernährungsumstellung richtig Spaß und schützt die Gesundheit. Die Vielzahl der gesunden Öle und der ayurvedischen Gewürze ist es, was die indische Küche so gesund macht und die Currys zu einem geschmacklichen Volltreffer. Gerade Curcuma, Hauptbestandteil fast aller indischen Gerichte, der in Deutschland auch Gelbwurz genannt wird, hat unter Forschern den Ruf, die Narbenbildung am Herzen und die Vergrößerung des Herzmuskels zu verhindern. Der regelmäßige Genuss kann außerdem das schlechte LDL-Cholesterin und damit das Herzinfarktrisiko senken. Kardamom ist ein weiteres Gewürz, das essentiell für die indische Low Carb Küche sein sollte. Es erhöht den thermogenen Stoffwechsel und hilft, Körperfett abzubauen. Die charakteristischen Chilischoten bringen das Körperfett zum Schmelzen, denn sie enthalten Capsaicin, eine Substanz, die dem Körper hilft, Kalorien zu verbrennen. Bestandteil einer Low Carb Ernährung sollte unbedingt auch die Linsencreme Mung Daal sein. Diese Sprossen sind reich an den Vitaminen A, B, C und E und enthalten außerdem viele Mineralstoffe, wie beispielsweise Eisen und Kalium. Auf Meinungsportalen wie Gutefrage.net finden sich gleichgesinnte Low Carbler und derzeit auch passende Rezepte sowie Ratgeber zum Thema Curry und indisches Essen.

Die richtige Low Carb Ernährung

Es gibt viele Varianten der Low Carb Ernährungsweise, da es an Vertretern dieser Strömung nicht mangelt. Bei der Low Carb High Fat (LCHF) Variante werden Kohlenhydrate auf ein Minimum reduziert. Maximal 50 g pro Tag sollen aufgenommen werden. Hinzu kommt eine erhöhte Fettaufnahme. Die Lutz-Variante beschränkt die Kohlenhydratzufuhr auf 6 Broteinheiten (72 Gramm) pro Tag. Der legendäre Arzt Robert Atkins empfahl, gerade zu Beginn der Umstellung kaum Kohlenhydrate und sehr fettreich zu essen. Bei der LOGI Methode sind Fleisch, Fisch, Gemüse und Obst die Grundlagen der Ernährung. Besonders populär ist derzeit auch die South Beach Variante, die eine kohlenhydratarme mit einer fettreichen Ernährung kombiniert und auf drei Mahlzeiten verteilt. Der besondere Clou bei South Beach liegt darin, alle Mahlzeiten mit einer Eiweißquelle (Fisch, Ei, Soja) zu verspeisen. Einen hohen Bekanntheitsgrad hat auch die Glyx-Variante, die zwischen guten und schlechten Kohlenhydraten unterscheidet anhand deren Wirkung auf den Blutzuckerspiegel. Sie basiert auf Gemüse, Obst und Vollkornprodukten. Die strengste Variante ist wohl die Dukan Methode, welche in der ersten Phase komplett auf Kohlenhydrate verzichtet.

Woher kommt Low Carb?

Zunächst bekannt wurde diese Form der Ernährung im 19. Jahrhundert in England durch eine Schrift von William Banting mit dem Titel: Letter on Corpulence. Sein Arzt hatte ihm aus gesundheitlichen Gründen eine sehr fleischbetonte Kost vorgeschrieben, die dazu dienen sollte, sein Gewicht zu reduzieren. Die Erfolge dokumentierte er. Unter dem Begriff Banting-Kur wurde diese Variante auch im 19. Jahrhundert in Deutschland bekannt. Der Göttinger Arzt Wilhelm Ebstein entwickelte daraufhin eine Fett-Fleisch-Diät. Wolfgang Lutz (nach ihm wurde die Lutz Variante benannt) reduzierte 1958 seine Kohlenhydrataufnahme auf 72 Gramm (6 BE). In den 1970ern wurde  der US-Arzt Robert Atkins berühmt, der Forschungen zu Übergewicht aus den 1950ern neu bewertete und anschließend die Atkins Low Carb Methode schuf.

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