„In der Tat habe ich das selbst hautnah miterlebt“, sagt er dazu. Meine Eltern haben sich getrennt, als ich drei Jahre alt war. Und da bin ich eben mit einer alleinerziehenden Mutter aufgewachsen. Sie hat immer viel gearbeitet“, erinnert er sich. „Sie ist spätabends nach Hause gekommen und musste dann auch noch den Haushalt und meine Erziehung in den Griff kriegen. Als Teenie wusste ich das natürlich nicht so zu schätzen. Aber Jahre später ist mir dann bewusst geworden, was diese Frau alles geleistet hat. Heute habe ich wirklich den höchsten Respekt davor.“ Mit seinen Songs konnte er seine Mutter jedenfalls schon früh begeistern. „Es war oft so, dass sie abends zu mir ins Zimmer kam und mich gefragt hat, ob ich ein paar neue Lieder hätte. Ich habe gemerkt, wie gut es ihr tat die Songs zu hören. Es hat mich gefreut, wenn ich ihr damit helfen konnte, mal abzuschalten und den ganzen Alltagsstress zu vergessen.“ Im Song verkörpert dieser Moment das Tanzen. Das steht metaphorisch für eine Leidenschaft, die jeder Mensch hat, sei es Sport, Malen, Reisen oder eben wirklich Tanzen. Einfach die ganz persönliche Oase, die man im Kopf hat.
„Was ist denn deine Oase?“, will ich wissen. „Aktuell Sport tatsächlich. Mir ist vor ein paar Jahren aufgefallen, dass ich ja mein Hobby zum Beruf gemacht habe. Dementsprechend muss man sich wieder neue Hobbies suchen. Ich lese auch ganz gerne und habe immer ein Buch am Start. Krimis zum Beispiel. Und vor Kurzem habe ich auch mit Philosophie angefangen. Ein Buch von Mahatma Gandhi. Bei dem bin ich aber erst auf Seite 8. Ich tue mich noch ein bisschen schwer damit.“
Um auf dem Boden zu bleiben und sich in dieser turbulenten Zeit wieder zu erden, helfen ihm auch seine Freunde. Obwohl er immer ein ehrgeiziger Typ bleiben wird, der mit seiner Musik noch hoch hinaus will, um am Ende vielleicht sogar die ganz großen Hallen zu füllen. „Man hat einfach Bock, dass noch mehr Leute die Lieder kennen, weil es einfach riesigen Spaß macht, vor einem großen Publikum zu spielen. Auch wenn kleine Konzerte von 70 Personen auch schon richtig gefetzt haben.“ Besonders schätzt er da die intime Atmosphäre und den Kontakt zu den Leuten. „Ich habe dabei fast das Gefühl, jeden einzelnen kennenlernen zu können.“ Da ist er dann auch noch mehr der Storyteller und holt schon mal aus, um etwas von sich zu erzählen. „Schwer zu sagen, was besser ist. Beides hat seinen Reiz …“