Und das war bei den Oscars so los …

Mahershala Ali plagt das schlechte Gewissen

Und das war bei den Oscars so los …
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Das größte Gerede gab es, als der beste Film des Jahres gekürt wurde. Denn ausgerechnet bei dem wichtigsten Oscar-Preis passierte eine riesen Panne. Als Faye Dunaway den Gewinner nannte, hat sie sich in der Zeile vertan und las fälschlicherweise „La La Land“ statt „Moonlight“ vor. Dessen Hauptdarsteller Mahershala Ali konnte sich wegen der Verwechslung kaum über den Oscar für ‚Moonlight‘ freuen. Er findet, ‚La La Land‘ hätte den Preis ebenso verdient.

Hinter den Kulissen des ‚Dolby Theatre‘ in Los Angeles gestand der Schauspieler: „‚La La Land‘ hat Großartiges geleistet und so viele Menschen angesprochen, vor allem jetzt in dieser Zeit, wo die Leute etwas Antriebskraft brauchen. Dieser Film hat die Menschen auf eine ganz andere Art gefesselt als ‚Moonlight‘. Deshalb war ich auch nicht überrascht, als ihr Name vorgelesen wurde. Ich habe mich sogar für sie gefreut. Es ist eine wirklich außergewöhnliche Truppe. Als ich gesehen habe, wie Security oder Leute von den Seiten auf die Bühne kamen und ihnen der Moment zerstört wurde, habe ich mir wirklich Sorgen gemacht. Als sie dann sagten, dass ‚Moonlight‘ gewinnt, hat mich das etwas aus dem Konzept geworfen. Das hat mich sogar ziemlich überrumpelt!“

Der 43-Jährige habe niemandem etwas wegnehmen wollen: „Ich wollte einfach nicht da hoch gehen und etwas von jemandem nehmen. Es ist sehr schwierig, in so einem Moment wirkliche Freude zu fühlen. Aber ich freue mich jetzt sehr für uns alle, dass wir mit dem Preis für den besten Film des Jahres gehen. Das ist sehr beeindruckend.“

Ryan Gosling: So reagierte er auf die Oscar-Panne

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Ryan Gosling, der Hauptdarsteller von „La La Land“, nahm die größte Oscar-Panne aller Zeiten allerdings mit Humor. Der Schauspieler konnte sein Lachen kaum unterdrücken. Er kicherte mit gesenktem Kopf und hielt sich die Hand vor den Mund, während er den anderen Arm vor dem Körper verschränkte. Der Darsteller konnte wohl selbst kaum glauben, was für ein Spektakel sich da vor seinen Augen abspielte.

Seine Kollegin Emma Stone hingegen fand schnell wieder ihre Sprache zurück und freute sich für das Team von ‚Moonlight‘. Gegenüber der Presse schwärmte sie: „Ich liebe verdammt nochmal ‚Moonlight‘. Ich liebe ‚Moonlight‘ so sehr! Ich freue mich für ‚Moonlight‘!“ Trotzdem gab sie zu: “Natürlich war es ein großartiges Gefühl, erst den Titel ‚La La Land‘ zu hören. Ich bin mir sicher, wir hätten alle gerne in der Kategorie ‚Bester Film des Jahres‘ gewonnen.“ Gerade Emma Stone hat aber dennoch allen Grund sich zu freuen, denn für „La La Land“ wurde sie zur besten Schauspielerin gekürt. Na, immerhin etwas!

Casey Affleck vergaß einfach seine Kinder

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Casey Affleck wurde ganz unwohl, als er bemerkte, dass er vergessen hatte, seine Kinder bei seiner Oscar-Dankesrede zu nennen. Der 41-Jährige hat gemeinsam mit Schauspielerin Summer Phoenix, von der er sich im März letzten Jahres trennte, die Kinder Indiana (12) und Atticus (9). Am Sonntag (26. Februar) holte er sich den begehrten Preis in der Kategorie ‚Bester Hauptdarsteller‘ für seine Darstellung in „Manchester by the Sea“ab. Ganz pflichtbewusst bedankte sich der Star anschließend bei seinen Eltern, seinem Bruder Ben Affleck, seinem Co-Produzenten Matt Damon, Drehbuchautor und Regisseur Kenneth Lonergan, seinen Freunden und sogar den ebenfalls Nominierten Denzel Washington. Danach fiel dem Gewinner wegen der unerwarteten Situation nichts mehr ein und er vergaß, seine Kinder zu nennen. Backstage beim ‚Dolby Theatre‘ in Los Angeles erklärte der Schauspieler: „Drei Sekunden, nachdem ich hinter die Bühne kam, sagte mein Sohn: ‚Du hast uns nicht einmal erwähnt.‘ Und mir wurde schwer ums Herz. Mein Kopf war einfach komplett leer wegen des Schocks, dass ich gewonnen habe.“ Na, das wird dem jüngeren Bruder von Ben Affleck mit Sicherheit eine Lehre sein. Bei den nächsten Verleihungen wird er seine Kinder bestimmt nicht mehr vergessen.

Jimmy Kimmel: So fies nahm er Matt Damon aufs Korn

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Jimmy Kimmel machte sich während den Oscars wiederholt über Matt Damon lustig. Der Moderator und der Schauspieler haben eine heftige Fehde am Laufen, die jedoch ein bekannter Running Gag ist. Während der glamourösen Filmpreisverleihung am Sonntag ließ der Comedian daher keine Gelegenheit aus, um den 46-Jährigen schlecht dastehen zu lassen.

Während seines Eröffnungsmonologs verkündete er: „Heute Abend, wo wir Leute versöhnen und zusammenbringen wollen, würde ich gerne das Kriegsbeil mit jemandem begraben, mit dem ich Probleme habe.“ Weiter führte er aus: „Ich kenne Matt jetzt schon so lange. Als ich Matt das erste Mal getroffen habe, war ich der Fette, ok? Und wir hatten Probleme. Er ist eine selbstsüchtige Person. Jene unter euch, die mit ihm gearbeitet haben, wissen das.“ Aber dann habe Damon etwas ungewöhnlich Selbstloses getan – er habe nämlich seinem Freund Casey Affleck „erlaubt“, in ‚Manchester by the Sea‘ mitzuspielen während er selbst stattdessen eine Rolle in ‚The Great Wall‘ annahm. „Er hat eine Oscar-würdige Rolle an seinen Freund gegeben und stattdessen einen chinesischen Pferdeschwanz-Film gemacht. Und dieser Film hat dann 80 Millionen Dollar verloren. Geschickter Zug, Dummkopf. Seht ihr?“, witzelte der Star.

Tatsächlich hatte er nicht ganz unrecht: Schließlich gewann Casey Affleck den Oscar als bester Hauptdarsteller für seine Rolle in dem Drama.

Oscars 2017: Alle gegen Trump

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Ob Pleiten, Pech oder Pannen: In einem waren sich wohl alle einig, und so standen die diesjährigen Oscars ganz im Zeichen der Anti-Trump-Bewegung. Moderator Jimmy Kimmel machte den Anfang, als er in seiner Eröffnungsrede erklärte: „Wie ihr wisst, muss ich niemandem erklären, dass dieses Land gerade geteilt ist.“ Weiter meinte der Komiker ungewohnt ernst: „Ich bin nicht der Mann, um dieses Land zusammenzubringen, aber es ist möglich. Wenn jede Person, die diese Show ansieht <...> sich eine Minute Zeit nehmen würde, um einer Person die Hand zu reichen, mit der sie nicht übereinstimmt <...> und eine positive, aufmerksame Unterhaltung führt – nicht als Liberale oder Konservative, sondern als Amerikaner – wenn wir all das machen könnten, können wir Amerika wieder groß machen.“

Außerdem ließ er folgenden Seitenhieb gegen den US-Präsidenten fallen: „Ich will mich bei Präsident Trump bedanken. Wisst ihr noch letztes Jahr, als es so aussah, als seien die Oscars rassistisch? Es war ein tolles Jahr für Filme. Schwarze Leute haben die NASA gerettet und weiße Leute den Jazz. Das ist, was man Fortschritt nennt.“

Auch Witze über Meryl Streep ließ er sich nicht nehmen und bezeichnete sie als „mittelmäßig“ und „überbewertet“ – ein eindeutiger Bezug auf Trumps Worte. Dieser hatte die Schauspiel-Ikone nämlich unangebracht beleidigt, nachdem sie ihn bei den Golden Globes im letzten Monat für seine Politik kritisiert hatte.

Zudem interessant: Das beliebteste Accessoire des Abends war nicht etwa hochkarätiger Schmuck, sondern eine simple blaue Schleife. Mit diesem Anstecker signalisierten die Stars nämlich ihre Unterstützung der ‚American Civil Liberties Union‘, eine Organisation, die sich für Menschenrechte wie Meinungsfreiheit und Gleichberechtigung einsetzt. ‚Moonlight‘-Regisseur Barry Jenkins trug die Schleife ebenso stolz wie Topmodel Karlie Kloss.

Auch die Tatsache, dass Mahershala Ali als erster Muslim den Oscar als bester Nebendarsteller gewann, setzt ein machtvolles Statement gegen den scharf kritisierten „Muslim Ban“ Trumps. Der iranische Filmemacher Asghar Farhadi, der mit ‚The Salesman‘ in der Kategorie ‚Bester Fremdsprachiger Film‘ gewann, boykottierte das Event ganz. In einem Statement ließ er jedoch verlauten: „Wenn man die Welt in ein ‚uns‘ und ‚unsere Feinde‘ teilt, dann erzeugt das Angst, was eine irreführende Rechtfertigung für Aggression und Krieg ist.“

In diese Sinne setzten die Oscars 2017 ein großes Statement, das hoffentlich seine Wirkung zeigt …

Quelle: Bang Showbiz

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