Alternativen Verhütungsmethoden Wie sicher sind sie wirklich

Verhütung im Check

Alternativen Verhütungsmethoden
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Dank der vielseitigen Verhütungsmethoden können Frauen heute selbst entscheiden, ob und wenn ja wann sie schwanger werden wollen. Der Trend zeigt, dass sich viele junge Frauen erst auf ihre Karriere konzentrieren und sich etwas aufbauen möchten, bevor sie sich ihren Kinderwunsch erfüllen. Doch geraten gerade hormonelle Verhütungsmethoden, aufgrund ihrer Nebenwirkungen, in den letzten Jahren mehr und mehr in Verruf. Natürliche Verhütungsmethoden hingegen bringen diese unerwünschten Begleiterscheinungen nicht mit. Doch sind sie so sicher, wie Pille und Co?

Der Pearl-Index – Der Maßstab für Sicherheit

Bei vielen Verhütungsmitteln und -methoden, ob nun natürlich oder nicht, wird ein bestimmter Pearl-Index angegeben. Dabei handelt es sich um ein Maß dafür, wie sicher das jeweilige Mittel beziehungsweise die Methode vor einer Schwangerschaft schützt. Der Pearl-Index gibt an, wie viele von 100 Frauen, die das Verhütungsmittel beziehungsweise die Verhütungsmethode im Jahr angewandt haben, schwanger geworden sind. Die Zuverlässigkeit der Verhütung lässt sich nämlich am besten anhand daran erkennen, wie oft sie versagt. Das Kondom hat beispielsweise einen Pearl-Index von 2-12, das heißt, dass im Verlauf eines Jahres in unterschiedlichen Untersuchungen 2-12 Frauen schwanger wurden, die mit Kondom verhütet haben. Die Pille hingegen hat einen Pearl-Index von 0,1-0,9.

Die Knaus-Ogino-Methode

Diese Verhütungsmethode wird auch Kalendermethode genannt und baut auf der Beobachtung des eigenen Menstruationszyklus auf. Bei einem Zyklus von 28 Tagen findet der Eisprung im Idealfall immer am 15. Zyklustag statt. Berechnet werden kann dies am einfachsten mit einem Eisprungrechner (hier klicken). So kann eine Frau, die über einen sehr regelmäßigen Zyklus verfügt, berechnen, an welchen Tagen sie zum Beispiel zusätzlich mit einem Kondom verhüten sollte und an welchen Tagen eine zusätzliche Verhütung nicht nötig ist. Zu beachten ist allerdings, dass Spermien im Körper der Frau drei bis vier Tage überleben können. Eine Schwangerschaft ist also auch dann möglich, wenn die Frau nicht direkt vor oder nach dem Eisprung Geschlechtsverkehr hatte. Der fruchtbare Zeitraum muss also um drei Tage vor und nach dem Eisprung erweitert werden. Der Menstruationszyklus ist allerdings nicht bei jeder Frau stets regelmäßig. Deshalb ist die Knaus-Ogino-Methode mit einem Pearl-Index von 9-30 auch sehr unsicher.

Die Temperatur-Methode

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Auch hierbei handelt es sich um eine Methode zur Bestimmung des Einsprungs. Bei der temperatur-Methode wird die Basalttemperatur gemessen. Dabei handelt es sich um die morgendliche Aufwachtemperatur, die direkt nach dem Erwachen und immer an der gleichen Stelle, zum Beispiel im Mund, und mit einem speziellen Basaltthermometer gemessen werden muss. Die Temperatur der Frau steigt während des Eisprungs um circa 0,5 Grad an. Das spezielle Thermometer ist in der Lage diesen geringen Anstieg anzuzeigen. Die Tage in denen auf zusätzliche Verhütung verzichtet werden kann, erstrecken sich vom dritten Tag der erhöhten Temperatur bis zum Einsetzen der nächsten Regelblutung. Doch auch andere Gründe können verantwortlich für eine leicht schwankende Temperatur sein. Zudem braucht es Übung und Disziplin, um die Temperaturkurve anzufertigen und richtig zu deuten. Der Pearl-Index dieser alternativen Verhütungsmethode beträgt 0,5-3 und ist damit relativ sicher, aber eben auch nur dann, wenn die Methode sehr gewissenhaft angewendet wird.

Die Billings-Methode

Bei dieser Methode der natürlichen Verhütung untersucht die Frau regelmäßig ihren Zervixschleim, um so die fruchtbaren Tage zu bestimmen. Der Zervixschleim wird im Gebärmutterhals produziert und wechselt, je nach Zyklusphase, die Konsistenz und die Farbe. Dies liegt daran, dass sich der Östrogenspiegel im Laufe des weiblichen Zyklus verändert. Während des Eisprungs entsteht mehr Zervixschleim und er hat eine flüssige und fadenziehende Konsistenz. Nach dem Eisprung hingegen ist er zäher und trüber. Der Pearl-Index der Billings-Methode liegt bei 5-35. Damit ist diese Methode der natürlichen Verhütung sehr unsicher. Wird die Billings-Methode mit der Temperatur-Methode kombiniert, lässt sich die Sicherheit jedoch deutlich steigern.

Der Verhütungscomputer

Bei einem Verhütungscomputer handelt es sich um ein kleines Gerät, das dabei hilft, die fruchtbaren Tage zu bestimmen. Je nach Modell ermittelt der Computer die Hormonkonzentration im Urin oder misst die Körpertemperatur und wertet die Daten aus. Damit stellt er eine Vereinfachung da, da die Frau nichts selbst, wie bei der Temperaturmethode eine Temperaturkurve anlegen muss. Der Verhütungscomputer ist so sicher, wie die jeweilige Verhütungsmethode, die er unterstützt. In der Regel wird dieses kleine Gerät jedoch nicht zur Verhütung genutzt, sondern soll Paaren mit Kinderwunsch dabei helfen, die fruchtbaren Tage zu bestimmen.

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