Frauen im medizinischen Bereich: Beliebte Ausbildungsberufe

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Traditionell arbeiten viele Frauen im medizinischen Bereich. Deswegen gibt es hierbei zahlreiche Ausbildungsberufe, von denen einige besonders beliebt sind. Durch die Corona-Pandemie und die erhöhten Anforderungen an die medizinische Versorgung hat sich der Bedarf an Arbeitskräften noch erhöht. An erster Stelle steht im Moment die Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten. Darüber hinaus sind auch Zahnmedizinische und Tiermedizinische Fachangestellte sowie Kauffrau im Gesundheitswesen favorisierte Ausbildungsberufe.

Medizinische Fachangestellte steht an oberster Stelle

In früheren Zeiten trug sie noch den Titel Arzthelferin oder Sprechstundenhilfe. Seit dem Jahr 2011 ist laut der gesetzlichen Ausbildungsordnung die neue Berufsbezeichnung Medizinische Fachangestellte (kurz MFA) gültig. Und genau hier gilt: der beliebteste Ausbildungsberuf bei Frauen ist Medizinische Fachangestellte. Die Ausbildung dauert insgesamt drei Jahre, sie findet auf dem dualen Ausbildungsweg statt. Deswegen lernen die Auszubildenden sowohl an der Berufsschule als auch direkt beim Arbeitgeber. Im Arbeitsalltag stellt die MFA eine erste Kontaktstelle zwischen der Praxis und den Patienten dar. Sie sorgt für einen reibungslosen Ablauf bei der Vergabe von Terminen und der Versorgung von Patienten. Außerdem agiert sie als kompetente Ansprechpartnerin bei aufkommenden Fragen und eventuellen Unsicherheiten der Patienten. Zu ihrem Berufsalltag gehören die folgenden Aspekte:
• Assistenz
• Betreuung
• Organisation
Neben ihren Tätigkeiten am Empfang, erfüllt sie auch gewisse medizinische Aufgaben und assistiert den Ärzten bei Untersuchungen. Sie ist sowohl in Einzel- als auch in Gemeinschaftspraxen tätig, außerdem gehören Gesundheitsämter, Kliniken und Labore zu den üblichen Arbeitsorten. Im Bezug auf den Beruf der Medizinischen Fachangestellten liegt der Frauenanteil bei beachtlichen 98,8 Prozent.

Zahnmedizinische Fachangestellte

Die Zahnmedizinische Fachangestellte (kurz ZFA) wird umgangssprachlich auch als Zahnarzthelferin bezeichnet. Wer in diesem Berufsfeld arbeiten möchte, muss zuerst eine duale und dreijährige Ausbildung abschließen. In jeder Zahnarztpraxis ist mindestens eine ZFA tätig und unterstützt den behandelnden Zahnarzt bei seiner Arbeit. Genauso wie bei der MFA sind in diesem Berufsfeld zu über 98 Prozent Frauen beschäftigt. Zahnmedizinische Fachangestellte sind sowohl für die organisatorischen Aufgabenbereiche als auch für die Assistenz bei den zahnmedizinischen Behandlungen verantwortlich. Sie empfangen die Patienten und gewährleisten einen möglichst problemlosen Behandlungsablauf. Des Weiteren kümmern sie sich um die Verwaltung der Termine und sind ein fachkundiger Ansprechpartner für die Belange der Patienten. Der Ausbildungsberuf der ZFA ist speziell für Frauen geeignet, die gerne mit Menschen zusammenarbeiten und den sozialen Kontakt zu den Kunden wertschätzen. Dazu sollten sie ein gutes Händchen für die Organisation von Zahnarztpraxen haben.

Tiermedizinische Fachangestellte

Die Tiermedizinische Fachangestellte (TFA) wird in der Umgangssprache auch Tierarzthelferin genannt. Dabei handelt es sich um einen facettenreichen Beruf in der Veterinärmedizin, den vor allem Frauen mit einer großen Affinität zu Tieren ergreifen. Auszubildende erlernen den staatlich anerkannten Beruf ebenfalls im dualen Ausbildungssystem, mit einer Dauer von drei Jahren. Die TFA assistiert den Tierärzten bei den Behandlungen und chirurgischen Eingriffen. Deswegen sind ein extrem gutes Gespür für die tierischen Patienten sowie ein sicheres Auftreten, körperliche Kraft und starke Nerven erforderlich. Sie fixieren die oft widerspenstigen und großen Tiere bei der Behandlung, ebenso versorgen sie diese vor, während und nach den Operationen. Dazu kümmern sich Tiermedizinische Fachangestellte um anfallende Laborarbeiten und Röntgenaufnahmen. Darüber hinaus organisieren sie den gesamten Alltag in der Tierarztpraxis, vergeben Termine und sorgen für die korrekte Abrechnung der erbrachten Leistungen. Neben dem Umgang mit Tieren spielt auch der Kontakt zu den Tierhaltern eine entscheidende Rolle. Bei medizinischen Notfällen sind beide Parteien auf einen tröstenden Beistand angewiesen. So agiert die TFA als direkte Ansprechpartnerin und kann mit ihrem fundierten Fachwissen weiterhelfen. Neben den Tierarztpraxen können Tiermedizinische Fachangestellte auch in Tierkliniken, Zoologischen Gärten und Tierheimen arbeiten.

Kauffrau im Gesundheitswesen

Die Kauffrau im Gesundheitswesen ist für die Planung, Überprüfung und Organisation der Geschäfts- und Leistungsprozesse im Gesundheitssektor verantwortlich, ebenso wie für die damit einhergehenden Verwaltungsvorgänge. Sie stellt eine wichtige Verbindungsstelle zwischen der Kundenberatung und Verwaltung dar, da sie die Kunden informiert und betreut. Aus diesem Grund steht eine umfassende Fachkenntnis der wichtigsten Regelungen des Gesundheitswesen im Zentrum des Berufes, in Kombination mit soliden kaufmännischen Fähigkeiten. Die Arbeit als Kauffrau im Gesundheitswesen findet überwiegend am Schreibtisch statt, mit der Hilfe von elektronischer Datenverarbeitung und modernen Kommunikationsmitteln. Zu den alltäglichen Aufgabenbereichen gehört die Beobachtung des aktuellen Marktgeschehens sowie die weitergehende Entwicklung von Marketingkonzepten für die angebotenen Dienstleistungen. Außerdem ist sie für die Kodierung und Abrechnung von medizinischen Leistungen zuständig.
Des Weiteren gehören die folgenden Tätigkeiten zum Berufsbild:
• Arbeitsabläufe festlegen
• Bearbeitung der Vorgänge im betrieblichen Berichtswesen
• Kalkulationen durchführen
• Statistiken anfertigen und auswerten
• Kontrolle und Präsentation der Kalkulationen und Statistiken

Die Kauffrau im Gesundheitswesen arbeitet vor allem in Krankenhäusern sowie in Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen. Dabei handelt es sich auch um eine duale und dreijährige Ausbildung, welche bundesweit einheitlich geregelt ist.

Medizinische Berufe in der Pflege

Zu den häufigen Ausbildungsberufen im Bereich der Pflege gehören Altenpflegerin, Hebamme und Krankenschwester. In diesem Bereich pflegt das Fachpersonal überwiegend kranke und behinderte Menschen sowie Senioren. Eine Ausnahme bildet die Hebamme, welche schwangere Frauen und ihre Kinder vor, während und nach der Geburt betreut. Eine wichtige Rolle nimmt auch die Kinderkrankenschwester ein, die sich um minderjährige Patienten kümmert. Dafür sind ein mütterlicher Instinkt und viel Empathie erforderlich, um den Kindern einen wichtigen Beistand während der Erkrankung und Heilungsphase zu leisten. Die Ausbildung für die genannten Berufe erfolgt normalerweise in Berufsfachschulen. Zu den Einsatzmöglichkeiten zählen Arbeitsplätze in Behindertenwohnheimen, ambulanten Pflegediensten, Kliniken und Krankenhäusern. Wer sich für medizinische Berufe in der Pflege interessiert, sollte sowohl über starke Nerven als auch über eine gute soziale Kompetenz verfügen.

Medizinische Berufe in der Therapie

Vielen Frauen liegt das Wohl anderer Menschen sehr am Herzen, deswegen ergreifen sie einen medizinischen Beruf im Bereich der Therapie. Zu den Berufen in diesem Bereich zählen unter anderem:
• Ergotherapeutin
• Logopädin
• Physiotherapeutin
Sie sind für die Linderung von Beschwerden und Heilung von vielen verschiedenen Krankheiten zuständig. Die Ausbildung erfolgt nicht nur in öffentlichen Berufsfachschulen, sondern auch in privaten Institutionen, die jedoch kostenpflichtig sind. Zu den möglichen Arbeitgebern für Therapieberufe gehören vor allem Altenheime, Förderschulen, Kliniken und Pflegeheime für Behinderte. Darüber hinaus entscheiden sich zahlreiche Frauen nach der Ausbildung sowie einigen Jahren der Berufserfahrung für die Selbstständigkeit und eröffnen eine eigene Praxis.

Fazit

Frauen sind schon seit langer Zeit mit viel Erfolg und Empathie im medizinischen Bereich tätig. Davon zeugen die genannten Ausbildungsberufe, die sehr beliebt und weit verbreitet sind. Die meisten davon sind staatlich anerkannt und bieten den Absolventinnen viele Chancen, im Anschluss eine geeignete Arbeitsstelle zu finden.

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