„Frauen brauchen keinen Heiligenschein, um die Welt auf den Kopf zu stellen“
Seit 10 Jahren zieht Judith Haarmann Individualistinnen an, die einen großen Wert auf Qualität und Exklusivität der Kleidung legen. Jeden Prototypen, ob Jacke, Pullover, Kleid, Rock, Schal oder Accessoire, entwirft sie eigenhändig an der Strickmaschine. Erst wenn alles perfekt ist werden die Entwürfe an handverlesene italienische Strickereien und begnadete Handwerker in Deutschland weitergegeben und per Hand anfertigen. Das Spiel mit den Farben beherrscht sie dabei ebenso perfekt und traut sich mit eigenen Farbpaletten die Klaviatur der Farben rauf und runter zu spielen.
Alle Kollektionsteile sind miteinander kombinierbar: Ein Business Outfit wird bereits durch bloßes hinzufügen eines ihrer beliebten
Accessoires wie Gürtel oder Schal in eine stilvolle Abend-Garderobe umgewandelt. Mit wenig aber hochwertigen Stücken sind Sie stets überall und für jeden Anlass gewappnet!
„In jeder von uns steckt eine Königin – voller Kraft und Schönheit!“
WomenWeb: Warum haben Sie sich dafür entschieden, Modedesignerin zu werden und sich mit einem eigenen Label selbständig zu machen?
Judith Haarmann: Ich war international viel unterwegs von Italien, Griechenland, Indonesien, Bangladesh bis China und habe so ziemlich alles gemacht, was mit Strick geht. In jeder Qualität und jedem Preissegment.
Meine Leidenschaft galt dabei immer der hohen Kunst des Strickens, den italienischen Garnen und der Kreativität. Bis ich vor 12 Jahren, zunächst in Hamburg, mein eigenes Label gründete, welches sich seit 1999 im eigenen Store in Westerland auf Sylt präsentiert. Der eigene Laden war für mich unumgänglich, dass sage ich mit einem Lächeln, denn für meine Arbeit brauche ich den engen Kontakt zum Menschen, nur so kann ich eine Symbiose zwischen der Individualität der Frau und meinem Design herstellen. Jede Kundin bekommt bei uns ihr „eigenes“ Kleid auf der Grundlage unserer Kollektion…. Und das ist mir ein großes Anliegen…und meine größte Faszination.
Was bedeutet Mode für Sie? Was ist die wichtigste Aussage Ihrer Mode?
Als Designer ist man eher eine Membran, eine Schnittstelle. Nicht das Schaffen des Designers soll im Vordergrund stehen, sondern die Individualität des Trägers. Die Handschrift eines Designers soll es sein, die Strömung auf den Punkt zu bringen und in eigener Sprache die Dinge ausdrücken – mal sanft, mal provokativ – immer auf seine Weise. Meine Handschrift sind hochwertigster Cashmere und Seidengarne, und wenig Nähte, durch Schnittführungen, die dem Betrachter bei genauerem Hinsehen zum Überlegen bringen, wie das wohl funktioniert. Die dadurch vorausgesetzte Exklusivität ist meine persönliche Kompromisslosigkeit und mein Luxus als Designer. Ansonsten ist mein Anspruch sehr einfach: ich liebe die FACETTEN der Weiblichkeit und trage das Wissen in mir, dass in jeder von uns eine Königin steckt – voller Kraft und Schönheit!
Wie würden Sie den Stil Ihrer Kollektionen beschreiben?
Die aktuelle Kollektion steht vor allem für diagonale Optiken, skulpturale Linienführungen, für Frauen, die Figur zeigen wollen und transparente Überwürfe für die, die sich kleiden wollen. Viel Schwarz, kombiniert mit entschiedenen Farben…
Ob weibliche oder sportliche Silhouette, erst die perfekt bestimmten Proportionen und vollendete Kombination aus Schnittführung und Handwerkskunst machen aus dem Garn begehrte Einzelstücke die ihren Reiz aus nur zwei Faktoren beziehen: Reduktion und Präzision. Feminine Eleganz und Raffinesse sind die wichtigsten kreativen Komponenten.
Was inspiriert Sie für Ihre Kreationen?
Farben und Haptik der Garne…UND mein Alltag, mit dem ständig sich mir aufdrängenden Gefühl: „Das muss es doch geben, und wenn ich es trotzdem nirgends finde, dann muss ich es eben neu erfinden…“
Welche Modeepoche beeinflusst Ihre Entwürfe am stärksten?
So kann ich nicht denken… Es gibt unendlich viele Bilder und Highlights in meinem Kopf aus allen Zeiten. Aber das ist kein unbeweglicher Kosmos. Er wirbelt ständig durch meinen Kopf und ist eher ein chaotisch dynamischer Irrgarten, der sich zusätzlich ständig ändert.
Was ist für Sie ein absoluter modischer Fauxpas?
Unästhetisch scheint es für mich nur zu werden, wenn´s mit der jeweiligen Person nicht harmoniert. Wobei ich mir natürlich mein persönliches Recht auf einen Fauxpas nicht nehmen möchte. Und weiterhin mit Turnschuhen zu Frottee-Jogging-Hose in dunkelblau und weißem Tangtop mit Audrey Hepburn Aufdruck, geflochtenen Zöpfen und überdimensionaler lila-umrandeter Sonnen-Lieblings-Brille einkaufen gehen möchte, obwohl ich Abends auf vornehmsten high heel Schuh und perfekt geschnittenen Stiftrock und superfeinem Cashmere-Oberteil erscheine.
Wo sehen Sie sich und Ihre Arbeit in zehn Jahren?
Ich hoffe sehr, dass ich dann immer noch mit sooooo viel Freude meine heutigen Kunden überraschen und in die Zukunft mitnehmen, und die Neuen neugierig machen und eben auch überzeugen kann. Das wird eine wirkliche Herausforderung…. Heute behaupte ich mal, dass ich nicht den Anspruch habe, einen unpersönlichen riesigen Konzern aufzubauen, da ich immer die Befürchtung hatte, dass das auf Kosten meines Anspruches, individuell auf die Kundenwünsche eingehen zu WOLLEN. gehen würde.
Wo kann man Ihre Mode kaufen?
Ich habe einen Store auf Sylt, der gerade wunderbar umgebaut und neu eingerichtet wurde:
Judith Haarmann
Elisabethstr. 4
25980 Sylt/Westerland
Oder auch telefonisch unter: +49(0)4651-299797, info@judith-haarmann.de
